Der Arbeitsalltag von Mitarbeitern im Büro ist durch Bewegungsarmut gekennzeichnet. Täglich werden oft mehr als sieben Stunden im Sitzen verbracht. Lange Sitzzeiten gelten inzwischen jedoch als ernstzunehmendes Risiko für die Gesundheit. Daher werden auch Lösungen zur Bewegungsförderung im BGM immer präsenter. Ob Firmenfitness, Betriebssport oder eine bewegte Pause – Bewegung im Büroalltag findet immer mehr Beachtung.
Körperliche Aktivität stellt eine wichtige gesundheitliche Ressource dar.
Im Rahmen von Bewegungsempfehlungen empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation [WHO] eine Mindestaktivität von 2,5 Stunden pro Woche bei mäßig anstrengender Intensität, bei sehr anstrengender Intensität werden 75 Minuten pro Woche empfohlen; mit einer Aktivitätszeit von mindestens zehn Minuten am Stück.
Fakten zum Bewegungsverhalten in Deutschland
Sitzen geht mit einem niedrigen Energieverbrauch einher. Oftmals sind Rückenbeschwerden, aber auch Übergewicht oder Herz-Kreislauferkrankungen die Folgen. Körperliche Aktivität stellt einen der wichtigsten Schutzfaktoren für die Gesundheit dar.
Aus Daten des Gesundheitsmonitorings des Robert-Koch-Instituts geht hervor, dass 74,6 % der Männer und 84,5 % der Frauen im Alter von 18 bis 79 Jahren weniger als 2,5 Stunden pro Woche aktiv sind. Mit anderen Worten, ein Großteil der deutschen Männer und Frauen erreichen die Empfehlungen der WHO nicht.
Schwierigkeiten bei der Umsetzung
Aber die Umsetzung gestaltet sich oft schwierig. Zeit, Motivation oder auch die Vorbereitung sind Hindernisse. Auch fehlt es häufig an einer qualitativ hochwertigen Beratung zur Unterstützung und Motivation der Mitarbeiter. Außerdem sollte es möglich sein, neben intensiveren Angeboten wie z. B. Betriebssportgruppen, Bewegung in den Arbeitsalltag einzubauen ohne Arbeitsabläufe (langfristig) zu unterbrechen.
Möglichkeiten zur Umsetzung
Um Bewegung und Arbeitsalltag zu verbinden, sind oft nur kleine Maßnahmen notwendig.
Ein kurzes persönliches Gespräch mit dem Kollegen im nächsten Büro fördert zum einen die soziale Komponente und erhöht zum anderen die Anzahl der gegangenen Schritte. Ein bewusstes Aufrichten oder sogar Aufstehen während eines Telefonates aktiviert die Rumpf- und Rückenmuskulatur. Kleine Übungen, z. B. Schulterkreisen, Hals-Nacken-Dehnen, einfaches Strecken oder dynamisches Sitzen sind direkt am Arbeitsplatz durchführbar und können zu einer verbesserten Durchblutung beitragen und das subjektive Wohlbefinden steigern. Alltägliche Arbeitswege können zur Erweiterung der körperlichen Aktivität genutzt werden. Unternehmen profitieren von diesen einfachen Maßnahmen dahingehend, dass das körperliche und psychische Wohlbefinden gesteigert werden kann und so Motivation und Gesundheit langfristig aufgebaut und erhalten werden können. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass die Mitarbeiter das erlernte Verhalten auch im Alltag nutzen können und Multiplikatoren des Erlernten sind.
Voraussetzungen und Hürden für die Bewegungsförderung im Alltag
Trotz aller Vorteile darf jedoch nicht davon ausgegangen werden, dass jeder Mitarbeiter die gleiche Motivation zur Umsetzung von bewegungsförderlichen Maßnahmen mitbringt. Daher sind ein persönlicher Kontakt und die Motivationsförderung von Seiten der Führungsebene und Arbeitskollegen stets bedeutsame Faktoren, die zur Umsetzung von Bewegung im Alltag beitragen. Auch eine offene Kommunikation und ein ehrlicher Umgang mit möglichen Problemen tragen zur erfolgreichen Integration bei. Eine wichtige Grundlage sind die Information aller Mitarbeiter zum Thema körperliche Aktivität sowie das Aufzeigen von praxisorientierten Maßnahmen.
Wie eine sinnvolle und nutzbringende Integration von körperlicher Aktivität im Arbeitsalltag gelingen kann, zeigen Expertinnen und Experten der BSA-Akademie in den Lehrgängen des Fachbereichs Betriebliches Gesundheitsmanagement.